Johann Georg Elser in Konstanz

Von Robert Uli Neu †


Konstanzer Bürger

  Georg-Elser-Platz
Die Stadt Konstanz und die Bodensee-Region waren sieben Jahre lang Lebensmittelpunkt von Johann Georg Elser.

1925 ging Elser auf Wanderschaft. Nach kurzen Aufenthalten in Bernried bei Tettnang und Manzell bei Friedrichshafen kam er nach Konstanz, wo er von August 1925 bis Mai 1932 wohnte. Er arbeitete er als Schreinergeselle in verschiedenen Betrieben in Konstanz, Meersburg und Bottighofen (Schweiz).

Diese Gelegenheitsarbeiten waren von Phasen der Arbeitslosigkeit unterbrochen.

1926 trat Georg Elser in den Trachtenverein "Oberrheintaler" in Konstanz ein und kaufte sich eine Zither; dann wurde er auch noch Mitglied im Zitherclub Konstanz.

Konstanz  
Konstanz am Bodensee. Im Nor- den im Ortsteil Petershausen der Georg-Elser-Platz (grün).
Im Süden nahe der Schweizer Grenze die Georg-Elser-Gedenk-tafel (rot). - Quelle: Autor
 
Robert Uli Neu
1929 erfolgte - ebenfalls in Konstanz - der Eintritt in den Rotfrontkämpferbund.

In dieser Zeit in Konstanz war Elser mit Mathilde Niedermann befreundet. 1930 wurde sein nichtehelicher und einziger Sohn Manfred geboren.

Immer wieder besuchte Elser die seit 1907 bestehende Ortsgruppe Konstanz der Naturfreunde. Der Elser-Biograf Helmut Ortner berichtet in Der Attentäter: "Nicht nur im Orchester des Trachtenvereins, wo er wegen seines musikalischen Talents mittlerweile ein unentbehrlicher Mitspieler geworden war, auch bei den Konstanzer Naturfreunden war Georg ein gern gesehenes Mitglied. Dort, unter politisch Gleichgesinnten, fühlte er sich wohl. Mit seiner Meinung hielt er sich dennoch zurück. Er war kein Freund großer Worte."

Verhaftung

Am Abend des 8. November 1939 wurde Johann Georg Elser im südlichen Konstanz am Grenzzaun zur Schweiz an der Schwedenschanze von reichsdeutschen Zollbeamten verhaftet.

Bei seiner Festnahme trug er eine Ansichtkarte des Bürgerbräukellers, ein Abzeichen des Roten Frontkämpferbundes, Aufzeichnungen über Rüstungsproduktionen sowie einige Teile des Zeitzünders bei sich.

Als der Anschlag auf Hitler in Konstanz bekannt wurde, brachte ihn die Polizei nach München. Dort wurde er in der Staatspolizeileitstelle München im Wittelsbacher Palais verhört und gefoltert. In der Nacht vom 13. auf den 14. November 1939 gestand Elser seine Alleintäterschaft.

  
Elser-Gedenktafel am Sozialzentrum von
Wessenberg in der Schwedenschanze 10.
Quelle: Autor
Erinnerung wachhalten

Konstanz, die Kulturhauptstadt am Bodensee gedenkt seit Anfang der 80iger Jahre auch sichtbar dem Widerstandskämpfer Johann Georg Elser mit einer Gedenktafel im Park an der Schwedenschanze.

Einige Jahre später wurde der Platz im neuen Wohnquartier des ehemaligen Klosters Petershausen direkt am öffentlichen Haus, dem Treffpunkt Petershausen, in "Georg-Elser-Platz" umbenannt, um die Erinnerungen an den ehemaligen Konstanzer Bürger wachzuhalten.

Georg-Elser-Platz
Georg-Elser-Platz (Februar 2008)

Der Arbeitskreis "Johann Georg Elser Konstanz" setzt sich dafür ein, dass dieser aufrechte und mutige Mann noch stärker im Bewusstsein der hier lebenden Bevölkerung verankert wird. Besonders junge Menschen sollen mit der Geschichte von Georg Elser früh konfrontiert werden.

Der Autor war Mitglied im Arbeitskreis "Johann Georg Elser Konstanz"


Peter Koblank: War Georg Elser Mitglied bei den Naturfreunden?

Elsers Festnahme in Konstanz

Elser-Denkmal in Konstanz


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